Die Erscheinungen des Tiefenrausches setzen meist plötzlich in Form von unkontrollierten Handlungen ab Tauchtiefen von ungefähr 30-40 m ein.
Die Symptome ähneln denen eines Alkoholrausches: Nachlassen der Aufmerksamkeit, übersteigertes Selbstbewusstsein und Euphorie. Zeit, Tiefe und andere Begleitumstände wer den außer acht gelassen; dadurch kann eine lebensgefährliche Situation herbeigeführt werden.
Die angegebene Tiefengrenze trifft nicht auf jeden Taucher gleicher maßen zu, beim Einen können erste Anzeichen bereits in 25-30 m Tiefe auftreten, andere Taucher erkranken erst in 50 oder 60 m. Sicher ist jedoch, dass Alkohol oder schlechtes Allgemeinbefinden vor dem Tauchen die Symptome des Tiefenrausches verstärkt und erste Anzeichen bereits in 10-15 m Tiefe auftreten können. Ebenso können bestimmte Medikamente den Tiefenrausch verstärken.
Von den Tauchern, die einen Tiefenrausch erlitten haben, wird über eine Einengung des Gesichtsfeldes (sog. Röhrensehen), metallischer Geschmack der Atemluft, verändertes Farbempfinden und stark vermindertes Konzentrationsvermögen berichtet.
In diesem Zustand besteht höchste Gefahr des Ertrinkungstodes, da dann häufig noch tiefer getaucht wird. Über die Ursachen des Tiefenrausches herrschte lange Zeit Unklarheit. Heute weiß man, dass der erhöhte Stickstoff- oder Edelgaspartialdruck Hauptursache der erwähnten Symptome ist. Dabei werden die Umschaltstellen der Erregungsübertragung von Nerven (Synapsen) blockiert.
Die Gefahr eines Tiefenrausches lässt sich vermeiden,
- Wenn vor dem Tauchen kein Alkohol getrunken wird. Auch ein feucht- fröhliches Fest am Vorabend kann eine Gefahr darstellen!
- Die Tiefengrenze von 40 m nicht überschritten wird. Wer bereits in geringerer Tiefe erste Anzeichen verspürt, muss sich natürlich an diese individuelle Grenze halten.
- Bei ersten Anzeichen des Tiefenrausches sofort um 10-15 m höher getaucht wird. Die Symptome verschwinden dann rasch und der Tauchgang sollte zügig, unter Einhalten der erforderlichen Pausen, beendet werden.